Kinder die wenig oder schlecht sprechen haben oft auch Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben. Vor allem in den Vorschuljahren sollte bei Sprachproblemen vorbeugend gehandelt werden. Am besten lernt man, indem man das tut was man nicht kann und verbessern möchte. In diesem Fall bedeutet das, dass man möglichst viel spricht. Es gibt Spiele die einen hohen Sprachanteil haben und die ohne zu Sprechen nicht funktionieren würden. Diese Spiele bieten sich an, um den Wortschatz zu erweitern, korrekte Sätze zu bilden oder die Aussprache zu verbesser. Eltern können hierbei ihre Kinder unterstützen indem sie falsch gesprochene Wörter oder falsche Satzstellungen noch einmal richtig wiederholen. Dieses sollte jedoch so geschehen, dass die Kinder nicht mitbekommen, dass sie ständig verbessert werden.
Das Bereich der Sprache und Kommunikation ist so groß, dass ich mich im Folgenden nur auf den Bereich der Sprachentwicklung, die Aussprache sowie Ideen zur Förderung der Semantik und Grammatik begrenze. Ist die Sprachentwicklung auffällig, sollte die Ursache unbedingt medizinisch abgeklärt werden um auszuschließen, dass es sich um eine Hörstörung, eine kognitive Beeinträchtigung oder um Mutismus handelt.
Ideen zur Förderung der Sprachentwicklung
- Sprachanlässe schaffen
- Handlungen sprachlich begleiten
- Handlungs
- Gegenstände und Tätigkeiten benennen
- Bildergeschichten verbalisieren
- Sachverhalte erklären
- Spiele mit viel Sprachanteil (Memory, Wortbiltz, Dooble, etc.)
- Bild-Wort-Karten
- Lieder und Gedichte
- Geschichten vorlesen und besprechen
- Wortschatz erweitern (Kinderlexika, "Ich sehe was, was du nicht siehst", "Ich packe meinen Koffer")
- Bewegungsspiele mit großem Sprachanteil ("Fischer, wie tief ist das Wasser?")
- Wörter und Sätze in richtiger Aussprache wiederholen
- Gegenfragen stellen (Meintest du ...)
Kinder die über einen großen Wortschatz und über ein gutes Sprachverständnis verfügen müssen nicht auch zwangsläufig störungsfrei Sprechen können. In einigen Fällen ist die Aussprache auffällig. Auch hier kann eine organische oder funktionale Beeinträchtigung die Ursache sein. Störungen der Aussprache sind beispielsweise Dyslalie, Näseln oder Stagmatismus.
Ideen zur Förderung der Aussprache
- Spiele zur auditiven Wahrnehmung ("Stille Post", "Mäuschen mach mal piep")
- Lieder
- An- In- und Auslaute üben
- Stimme aufnehmen und anhören
- Hörspiel aufnehmen
- Laute heraushören
- Vokale mit Vokalen verbinden
- Vokale mit Konsonanten verbinden
- Heraushören von Wörtern aus Sätzen
- Alle Laute eines Wortes benennen
- Gliedern in Silben (Silbenlesen, Silbenklatschen)
- Anzahl der Silben zählen
- Lautgebärden
- Wörter oder Bilder mit gleichen Anfangsbuchstaben suchen
- Sprechmuskulatur trainieren
Die Semantik befasst sich mit der Bedeutung von Zeichen und als Teildisziplin der Linguistik mit der Bedeutung von Texten, Sätzen, Wörtern und Wortteilen.
Ideen zur Förderung der Semantik
- Lückentexte
- Wortkarten sowie Bild-Wortkarten Gegenständen zuordnen
- Wörter verändern
- Zuordnungsspiele
- Spiele zur Wortschatzerweiterung
- Handlungen, Dinge und Tätigkeiten benennen
Dysgrammatismus bezeichnet eine morphologische und syntaktische Störung des Sprechens und Schreibens. Auffälligkeiten zeigen sich vor allem beim Bilden korrekter Sätze. Wörter werden beispielsweise nicht dekliniert. Oft fehlen ganze Wörter wie Präpositionen, Pronomen, Hilfsverben oder Adverben. Sätze sind häufig unvollständig und die Wörter falsch angeordnet.
Ideen zur Förderung der Grammatik
- Sätze neu bilden oder umstellen
- Sätze verlängern oder kürzen
- Sätze aufteilen
- Einzahl und Mehrzahl bilden
- Morphemübungen (Vor- und Nachsilben verändern)
- Sprachanlässe schaffen (Bildgeschichten, Rituale, Ratespiele
- Auditve Wahrnehmung fördern
- Frage-Antwort-Spiele
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